Gut angeschrieben sein nach Hebr. 12,22-24
In Hebräer 12,22-24 heißt es:
„Ihr seid aber gekommen nach Zion, zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu unzähligen Engeln in Festescharen, zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten, zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes, und zu dem Blut, das besser redet als das von Abel.“
Diese Worte malen ein Bild davon, was es bedeutet, „gut angeschrieben“ zu sein – ein Ausdruck, der heute bildlich verwendet wird, um zu sagen, dass jemand einen guten Ruf hat oder in einer wichtigen Gemeinschaft einen sicheren Platz genießt. In biblischem Kontext geht es jedoch um viel mehr. Wer „im Himmel angeschrieben“ ist, gehört zu Gottes Gemeinde. Er oder sie ist in das Buch des Lebens eingeschrieben und wird von Gott selbst als Kind angenommen.
Zum Bibeltext
Der Text richtet sich an die Hebräer, die sich in ihrem Glauben verunsichert oder bedrängt fühlten. Er erinnert sie daran, dass die wahre Zugehörigkeit nicht von äußerem Status oder menschlicher Anerkennung abhängt, sondern von Gottes Gnade. Wer zu Christus gehört, ist „gut angeschrieben“ – nicht aufgrund eigener Leistung, sondern weil Jesus der Mittler eines neuen Bundes ist. Durch ihn sind die Gläubigen in eine Gemeinschaft aufgenommen, die ewig Bestand hat: zu den Engeln, den „Geistern der vollendeten Gerechten“ und vor allem zu Gott selbst.
Interessant ist die Betonung von Jesu Blut „das besser redet als das von Abel“. Abel gilt als der erste Märtyrer der Bibel, dessen Blut nach Rache rief. Jesu Blut hingegen ruft nicht nach Vergeltung, sondern nach Versöhnung, Vergebung und Gemeinschaft. Wer auf Christus vertraut, wird nicht nur im himmlischen Buch verzeichnet. Sie und er wird in einen Bund aufgenommen, der Gnade und Frieden schenkt. Gut angeschrieben zu sein, heißt also, in Gottes Auge einen festen Platz zu haben – unabhängig von Versagen, Fehlern oder menschlicher Beurteilung.
„Gut angeschrieben sein“ ist damit nicht nur ein himmlisches Privileg, sondern ein Aufruf, das Leben im Vertrauen auf Gott zu führen. Wer weiß, dass er zu Gottes Familie gehört, kann sich mutig und verantwortungsvoll in der Welt bewegen. Diese Zusage gibt Halt in Krisen, Trost in Ängsten und Orientierung in Entscheidungen. Das „angeschrieben sein“ bedeutet, dass Gott uns kennt, liebt und uns in seine Ewigkeit eingeschrieben hat – eine Sicherheit, die kein Mensch nehmen kann.
So erinnert Hebräer 12,22-24: Gut angeschrieben zu sein ist mehr als ein guter Ruf unter Menschen. Es ist die göttliche Gewissheit, dass wir zu Gott, zu Christus und zu seiner ewigen Gemeinde gehören. Und es ist ein Geschenk, das alle Unsicherheiten des Lebens überdauert.
Schreibe einen Kommentar