Reden wie ein Pharisäer Lukas 18
Wenn Menschen reden wie ein Pharisäer, dann haben wir es oft mit solchen zu tun, die Wasser predigen und selbst Wein trinken, die es mit der Wahr-haftigkeit nicht so genau nehmen und gemeinhin als Heuchler gelten. Gerne halten sie sich selber für etwas Besseres und üben Kritik, ohne den gesamten Zusammenhang zu überschauen
Die Pharisäer zur Zeit Jesu[1], „die sich anmaßten, fromm zu sein und verachteten die anderen.“ (Lk. 18,9) ,waren die stärkste religiöse Partei. Sie waren bemüht, das Erbe Israels, das Gesetz und die Lehren der Väter in Ehren zu halten und kämpften mit besonderem Eifer um die Einhaltung der reli-giösen Ordnungen bis in Kleinigkeiten des Alltags hinein. Jesus achtete ihren religiösen Ernst, kritisierte jedoch das kleinliche Streben nach formeller Korrektheit in der Einhaltung der unzähligen Gesetzesvorschriften und dafür, dass sie sich für etwas Besseres hielten. Trotzdem pflegte er regen Umgang mit ihnen, saß mit ihnen zu Tisch, aß und stritt mit ihnen. In den Erzählungen des Neuen Testaments kommen die Pharisäer nicht so gut weg, vermutlich weil die Schreiber der Evangelien, um sich abzugrenzen, recht tendenziös – nennen wir’s mal so – über diese fromme Gruppierung berichteten, deren Traditionen übrigens als einzige der jüdischen Strömungen überlebten und seit 70 n.Chr. das Denken des Judentums prägten[2].
[1] Aus „Wer’s glaubt wird selig“, G.Wagner, S. 102, [2] Aus Sacherklärungen, Stuttgarter Erklärungsbibel, „Pharisäer“
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