Das A und O, Alpha und Omega
Der Ausdruck „das A und O“ ist eine Redewendung, die vielen bekannt ist – sie bedeutet im Alltag „das Wichtigste“, „der Anfang und das Ende“ oder „das Entscheidende“. Ihren Ursprung hat sie jedoch in der Bibel, genauer gesagt im letzten Buch des Neuen Testaments, der Offenbarung des Johannes. Dort bezeichnet sich Gott selbst, ebenso wie Jesus Christus, als das „Alpha und Omega“, die erste und die letzte Buchstaben des griechischen Alphabets.
In Offenbarung 1,8 heißt es:
„Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.“
Und in Offenbarung 22,13 spricht Christus:
„Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“
Diese Worte haben eine tiefe theologische Bedeutung. Sie machen deutlich, dass Gott der Ursprung und das Ziel von allem ist. Alles Leben beginnt in ihm und findet in ihm seine Vollendung. Indem Gott sich Alpha und Omega nennt, unterstreicht er seine ewige, unveränderliche Existenz: Er steht über der Zeit, über Anfang und Ende, und umfasst die ganze Wirklichkeit.
Im alttestamentlichen Hintergrund begegnet uns ein ähnlicher Gedanke: In Jesaja 44,6 sagt der Herr:
„Ich bin der Erste und ich bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott.“
Hier wird bereits deutlich, dass Gott allein Ursprung und Ziel des Universums ist – ein Gedanke, den die Offenbarung auf Christus überträgt. Damit wird bezeugt: Jesus Christus ist wahrer Gott, an seiner Person erfüllt sich Gottes Ewigkeit und Herrschaft über alles Sein.
Das Alpha und Omega symbolisiert aber nicht nur Ewigkeit, sondern auch Vollständigkeit und Ganzheit. Zwischen Alpha und Omega liegen alle Buchstaben des Alphabets – sie stehen sinnbildlich für die gesamte Schöpfung, für alles, was existiert und Sinn erhält durch Gott. In Christus findet die Schöpfung ihren Anfang (Joh 1,3: „Alles ist durch ihn geworden“) und ihr Ziel (Kol 1,16: „Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen“).
Für den Glauben bedeutet das: Gott ist nicht nur am Beginn unseres Lebens gegenwärtig, sondern bleibt auch am Ende bei uns. Er trägt alles, was dazwischen liegt – die ganze Geschichte, jedes einzelne Leben, jeden Weg. Wer an Christus glaubt, darf sich geborgen wissen in diesem göttlichen Umgreifen von Anfang und Ende.
So wird das „A und O“ zum Symbol der Treue Gottes: Er ist der Erste, der uns ins Leben ruft, und der Letzte, der uns in Ewigkeit erwartet. Nichts bleibt außerhalb seines Wirkens, nichts geht verloren in seiner Liebe. Deshalb ist Christus das A und O nicht nur der Weltgeschichte, sondern auch des persönlichen Glaubens – der Ursprung, der Sinn und die Vollendung unseres Daseins.