Schlagwort: Römer

  • Ein Anathema sprechen (sein)

    Ein Anathema sprechen oder sein nach 1 Kor 16,22 und Röm 9,3

    Der Ausdruck Anathema entstammt dem Griechischen (ἀνάθεμα) und bedeutet ursprünglich „das dem Bann Geweihte“ oder „das Ausgeschlossene“. Im biblischen Sprachgebrauch bezeichnet er etwas oder jemanden, der von der Gemeinschaft Gottes oder der Glaubenden ausgeschlossen ist – nicht unbedingt aus Hass, sondern als ernste Folge der Trennung von Gott. In den neutestamentlichen Briefen, besonders in 1 Korinther 16,22 und Römer 9,3, begegnet uns der Begriff in zwei sehr unterschiedlichen, aber tief zusammenhängenden Bedeutungen.

    In 1 Kor 16,22 schreibt Paulus am Ende seines ersten Briefes an die Korinther:

    „Wer den Herrn nicht liebt, sei verflucht (Anathema). Maranatha!“

    Diese Worte klingen hart, doch sie sind Ausdruck der ernsten Glaubensüberzeugung des Paulus: Die Liebe zu Christus ist der entscheidende Maßstab des Glaubens. Wer sich dem entzieht oder den Herrn bewusst ablehnt, trennt sich selbst von der Gemeinschaft der Erlösten. Das Anathema ist hier kein willkürlicher Fluch, sondern eine Beschreibung dieses selbstverschuldeten Zustandes – eine Warnung, die die Dringlichkeit des Glaubens unterstreicht. Das aramäische Wort Maranatha („Unser Herr, komm!“) fügt eine eschatologische Dimension hinzu. Die Ankündigung des kommenden Herrn macht deutlich, wer in der Liebe zu ihm steht und wer nicht.

    Ganz anders, aber ebenso eindrücklich verwendet Paulus das Wort in Römer 9,3:

    „Ich selbst wünschte, verflucht (Anathema) zu sein, getrennt von Christus, um meiner Brüder willen, meiner Stammesverwandten nach dem Fleisch.“

    Hier kehrt sich die Bedeutung um. Paulus spricht kein Anathema über andere, sondern wäre – in seiner tiefen Liebe zu seinem Volk Israel – sogar bereit, selbst ein Anathema zu sein, also sich von Christus zu trennen, wenn dadurch seine Brüder gerettet würden. Das ist natürlich kein theologisches Programm, sondern eine rhetorisch-emotionale Zuspitzung. Sie zeigt, wie sehr Paulus das Heil der anderen über sein eigenes Wohl stellt. Das Anathema wird hier zum Zeichen selbstloser Liebe, zur paradoxen Ausdrucksform christlicher Hingabe.

    Vergleicht man beide Stellen, so wird deutlich: Das Anathema ist im Denken des Paulus kein Instrument der Verurteilung, sondern ein Ausdruck tiefster geistlicher Realität. In 1 Kor 16,22 geht es um die Konsequenz der Lieblosigkeit gegenüber Christus; in Röm 9,3 um die grenzenlose Liebe, die selbst auf das eigene Heil verzichten würde. Zwischen beiden Texten spannt sich ein Bogen vom Gericht zur Barmherzigkeit, vom Ausschluss zur selbstaufopfernden Liebe. Paulus macht damit deutlich, dass Glaube nicht bloß Bekenntnis ist, sondern Beziehung – zu Christus und zu den Menschen. Das Anathema verweist so letztlich auf die Ernsthaftigkeit dieser Beziehung: Sie ist alles entscheidend, weil sie über Leben und Heil bestimmt.

  • Ehre, wem Ehre gebührt

    Ehre, wem Ehre gebührt Röm 13,6b-8

  • Das sei ferne von mir

    Das sei ferne von mir 1. Samuel 14,45; 2. Samuel 20,20; Römer 3,4.6

  • Feurige Kohlen auf sein Haupt häufen

    Feurige Kohlen auf sein Haupt häufen Sprüche 25,22; Römer 12,20

  • Freuet euch mit den Fröhlichen und weinet mit den Weinenden

    Freuet euch mit den Fröhlichen und weinet mit den Weinenden. Römer 12,15

  • Sich kein Gewissen aus etwas machen

    Sich kein Gewissen aus etwas machen Römer 14,22

  • Gott sei Dank

    Gott sei Dank Röm 6,17

  • Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?

    Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Psalm 56,5; 118,6; Römer 8,31

  • Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein

    Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Spr 26,27, Psalm 7,16; 9,16; 57,7; Römer 12,20

  • Hoffnung lässt nicht zuschanden werden

    Hoffnung lässt nicht zuschanden werden. Römer 5,5

  • Feurige Kohlen auf jemandes Haupt sammeln

    Feurige Kohlen auf jemandes Haupt sammeln Römer 12,20

  • Der inwendige Mensch

    Der inwendige Mensch Römer 7,22; Epheser 3,16

  • Die Rache ist mein

    Die Rache ist mein 5.Mo.32,35; Röm 12,19;Hebr.10,30

  • Der Stein des Anstoßes

    Der Stein des Anstoßes Jesaja 8,14; Römer 9,32.33; 1. Petrus 2,8

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    Wir sind allzumal Sünder Römer 3,23

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    Jemandes Typ sein – Nicht jemandes Typ sein Röm 5,14

  • Eifern mit Unverstand

    Eifern mit Unverstand Römer 10,2

  • Schicket euch in die Zeit

    Schicket euch in die Zeit Römer 12,11