Kategorie: L

Bibelsprüche, die mit l beginnen

  • Ein langer Laban

    Ein langer Laban 1. Mose 29, 26-27

  • Wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird

    Wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird Jes 53,7

  • Das gelobte Land

    Das gelobte Land Gen 15,18

  • Ein Land, wo Milch und Honig fließen

    Ein Land, wo Milch und Honig fließen 2. Mose 3,8, 5. Mose 31,20; Josua 5,6b; Jeremia 11,5; 32,22; Sirach 46,8; Ez 20,6.15; Baruch 1,20

  • Wehe dir, Land, dessen König ein Kind ist

    Wehe dir, Land, dessen König ein Kind ist Prediger 10,16

  • Bleibe im Lande und nähre die redlich

    Bleibe im Lande und nähre die redlich Psalm 37,3

  • Der Landesvater

    Der Landesvater 1. Mose 41, 37-57

  • Die Lauen werden ausgespien

    Die Lauen werden ausgespien Offb.3,15

  • Vom reichen Mann und dem armen Lazarus

    Vom reichen Mann und dem armen Lazarus aus Lukas 16,20f

    In der Bergpredigt hat Jesus bereits den Hungrigen zugesagt, dass sie satt werden und den Weinenden, dass sie lachen sollen. Die Reichen werden ihren Trost schon gehabt haben, die bereits satt sind, werden dann hungern, und die jetzt lachen, werden zu weinen und zu klagen haben. – Das Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus klingt wie eine bildhafte Darstellung dieser Ansagen aus den Seligpreisungen.

    Lazarus, dessen Name mit ‚Gott hilft‘ übersetzt wird[1], landet nach dem Leben in bitterer Armut im Himmel, der Reiche dagegen in der Hölle. Der Reiche bittet darum, Lazarus möge ihm zu Diensten sein und ein kühles Getränk bringen, um die Not der Hölle zu mildern. Doch das lehnt Abraham direkt ab mit der Begründung, der Abgrund zwischen Himmel und Hölle sei nicht zu überwinden. Die nächste Bitte des Reichen ist, doch bitte seine Brüder zu warnen, damit denen nicht das gleiche Schicksal wie dem Bruders blühen möge, Doch auch das lehnt Abraham ab mit der Begründung, die Brüder seien wie alle Menschen ausrechend unterwiesen durch die Heilige Schrift[2].

    Ein armer Lazarus sein[1],

    Lazarus, der im Evangelium des Lukas vorgestellt wird als kranker Bettler, der vor der Tür eines reichen Mannes liegt, ist mit „ein armer Lazarus sein“ zum geflügelten Wort geworden. Er ist als Bild für Kranksein, Hilflosigkeit und Armut bekannt. Die Redewendung kann sowohl aufrichtige Teilnahme als auch ein gewisses Maß an Ironie bekunden für eine Person, die in einer Notlage finanzieller, gesundheitlicher oder sonstiger Art ist.

    So sicher wie in Abrahams Schoß[2]

    Die Redewendung, die heute eher selten zu hören ist, geht auf das Gleichnis vom Reichen Mann und dem Armen Lazarus zurück. Aus jüdischer Perspektive gilt Abrahams Schoß als Ort der Seligkeit und des friedvollen Wartens bis zum Ankommen im Reich Gottes. Lazarus wird nach einem Leben in Armut und Not von den Engeln aufgehoben in den Himmel, an einen Ort der Geborgenheit und absoluten Sicherheit.

    [1] Aus Wer’s glaubt wird selig, G. Wagner S. 103, [2] Aus Wer’s glaubt wird selig, G. Wagner S. 103

    Fehlende Einsicht

    Hier erweist sich der Reiche trotz seines Leidens in der Hölle als nicht zur Buße bereit. Er lehnt die Unterweisung durch Schrift und Propheten ab und fordert von Abraham[3], einen aus dem Totenreich zu entsenden, um die Brüder zu warnen. Aber das wird abgelehnt. Auch wenn mit der Auferstehung Jesu bereits eine Rückkehr aus der Totenwelt möglich war, so ist es doch unwahr-scheinlich, dass sich irgendjemand, die/der im diesseitigen Leben immun und nicht empfänglich war für Gottes Wort und Bibel und sich nicht zur Umkehr hat bewegen lassen, durch die Begegnung mit Verstorbenen – und sei es im Traum – würde bekehren lassen. Denn wer taub ist für die Frohe Botschaft[4], das Wort Gottes, wer im Jetzt und im Heute lebt und nicht nach morgen fragt, den wird auch ein Wunder nicht überzeugen können.

    [1] Aus der Stuttgarter Erklärungsbibel zu Lk. 16,19-31, [2] Aus Das große Buch zur Bibel, Guthrie&Motyer, [3] Aus der Brunsbibel zu Lk.6,19-31, [4] Joachim Jeremias in „Die Gleichnisse Jesu“, S. 125:

    Der Reiche Mann und der arme Lazarus

    Die Erzählung vom reichen Mann und dem armen Lazarus gehört zu den eindrücklichsten Gleichnissen Jesu. Sie entfaltet in wenigen Bildern eine tiefe Wahrheit über menschliches Leben, Verantwortung und Gottes Gerechtigkeit.

    Das Gleichnis zeigt uns zwei Lebenswelten: Auf der einen Seite der Reiche, der „in Purpur und feines Leinen“ gekleidet ist, Tag für Tag im Überfluss lebt. Auf der anderen Seite Lazarus, der krank und hungrig vor seiner Tür liegt, nur von Hunden beachtet. Das Bild könnte drastischer kaum sein: Unermesslicher Luxus trifft auf eine absolute Bedürftigkeit – und dazwischen die Mauer der Gleichgültigkeit.

    Hier lässt sich die Frage nach Gerechtigkeit und Verantwortung stellen. Für Aristoteles ist Gerechtigkeit ein soziales Prinzip, das den Ausgleich zwischen den Menschen sucht. Für die biblische Tradition geht es noch tiefer: Gerechtigkeit ist die rechte Beziehung  zu Gott und zum Nächsten. In diesem Sinne macht das Gleichnis deutlich, dass das Leben des Reichen eine Entfremdung ist: Er lebt nicht in Beziehung, sondern in Isolation, in völliger Illusion von Selbstgenügsamkeit.

    Der Tod bringt die Wahrheit ans Licht. Lazarus wird in Abrahams Schoß getröstet. Der Reiche erfährt Mangel, Einsamkeit und das endgültige Getrenntsein. In dieser Umkehrung wird sichtbar, dass es nicht einfach um Strafe geht, sondern um die Offenbarung dessen, was das Leben schon geprägt hat: Der Reiche hat die Nähe zum Anderen und zu Gott verweigert – und bleibt nun in dieser Distanz gefangen.

    Emmanuel Levinas[1] hat betont, dass das Antlitz des Anderen uns immer schon verpflichtet: Es sagt mir unausweichlich „Du sollst“. Das Gleichnis zeigt genau das. Der Arme vor der Tür war nicht unsichtbar. Er wurde nicht gesehen, weil der Reiche ihn nicht sehen wollte.

    Verdrängung und Schatten

    Der Reiche verkörpert eine Verdrängung der eigenen Begrenztheit. Sein Reichtum ist nicht nur äußerer Besitz, sondern innerlich ein Schutzschild gegen die Erfahrung von Abhängigkeit, Schwäche und Sterblichkeit. Lazarus erinnert ihn unweigerlich an das, was er selbst nicht wahrhaben will: die eigene Verletzlichkeit. Indem er Lazarus ignoriert, versucht er, diese innere Konfrontation zu vermeiden.

    Hier zeigt sich ein klassischer Abwehrmechanismus: Verleugnung. Das Leid wird buchstäblich an die „Türschwelle“ verbannt. Aber was verdrängt wird, wirkt weiter. Der Bruch mit dem Anderen ist auch ein Bruch mit sich selbst. Der Reiche lebt im Überfluss und doch in innerer Leere, die sich im Gleichnis nach dem Tod endgültig offenbart.

    Lazarus dagegen steht für das, was C.G.Jung den „Schatten“ nennt: die ver-drängte, ungeliebte Seite. Wer den Schatten annimmt, kann wachsen. Wer ihn verleugnet, bleibt unvollständig. So ist das Gleichnis eine Einladung, die eigenen verletzlichen Seiten nicht abzuwehren, sondern als Teil des Menschseins zu integrieren – und dadurch fähig zu werden zur Empathie.

    Als Konsequenz für heute ist das Gleichnis kein Blick in eine ferne Jenseitswelt, sondern ein Ruf ins Hier und Jetzt: Jetzt entscheidet sich, ob wir sehen oder nicht sehen, ob wir die Not des Anderen an uns heranlassen oder uns hinter Mauern verschließen. Theologisch ist es eine Einladung zur Umkehr, psychologisch ein Aufruf, sich selbst anzunehmen, so dass Mitgefühl erst möglich wird.

    Lk 16,19–31 erinnert uns daran, dass Leben nicht in Abgrenzung gelingt, sondern in Beziehung. Wer den Lazarus an seiner Tür sieht, erkennt zugleich die eigene Menschlichkeit. Wer ihn nicht sieht, verliert nicht nur den Anderen, sondern auch sich selbst. (ki)

    [1] Emmanuel Levinas, litauisch-französischer Philosoph und Autor, 12.01.1906 – 25.12.1995

  • Seiner Länge eine Elle zusetzen

    Seiner Länge eine Elle zusetzen, Matthäus 6,27; vgl. Lukas 12,25

  • Das Leben ein Kampf

    Das Leben ein Kampf Hiob 7,1

  • Das Leben sauer machen

    Das Leben sauer machen 2. Mose 1, 14

  • Das Leben schwer machen

    Das Leben schwer machen Ex 1,14

  • Jemandem nach dem Leben trachten

    Jemandem nach dem Leben trachten Jer 4,30

  • Mit dem Leben davonkommen

    Mit dem Leben davonkommen 2 Makk 3,35

  • Unser Leben währet siebzig Jahre

    Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenns’s hochkommt, so sind’s achzig, und wenn’s köstlich gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit gewesen. Psalm 90,10

  • Es tut mir leid um dich, mein Bruder Jonathan

    Es tut mir leid um dich, mein Bruder Jonathan 2. Samuel 1,26; 1. Samuel 18,1

  • Sein Leid in sich fressen

    Sein Leid in sich fressen Psalm 39,3

  • Die Lenden mit dem Schwert gürten

    Die Lenden mit dem Schwert gürten 2. Mose32,27

  • Seinen letzten Heller weggeben

    Seinen letzten Heller weggeben Mt 5,25-26

  • In den letzten Zügen liegen

    In den letzten Zügen liegen Markus 5, 23

  • Die Leviten lesen

    Die Leviten lesen 3. Mose 7,35

  • Das Licht scheuen

    Das Licht scheuen Ijob 24,15-16

  • Es werde Licht sagt Gott ganz am Anfang

    Es werde Licht sagt Gott ganz am Anfang. 1. Mose 1,3

  • Sein Licht nicht unter den Scheffel stellen

    Sein Licht nicht unter den Scheffel stellen Matthäus 5,15