Auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit Matthäus 6,29
Autor: admin
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Ein salomonisches Urteil fällen
Ein salomonisches Urteil fällen 1 Kg 3,28
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Das Salz der Erde sein
Das Salz der Erde sein Mt. 5,13
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Zur Salzsäule erstarren
Zur Salzsäule erstarren 1.Mose 19,26
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Ein barmherziger Samariter sein
Ein barmherziger Samariter sein im Evangelium nach Lukas 10,30-37
Der barmherzige Samariter ist zu einem geflügelten Wort geworden. Mit dem Gleichnis fordert Jesu dazu auf, es dem Menschen aus der Landschaft Samaria gleichzutun, der einem Überfallenen hilft, der halbtot am Straßenrand liegt. Israeliten verachten die Samariter, die den Tempel als einzigen Kultort ab-lehnen und eigene Opferstätten bevorzugen. Dass gerade das Verhalten eines Samariters von Jesus als vorbildlich dargestellt wird, ist eine Provokation.
„Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn;“ (Lk 10,33) – Der barmherzige Samariter gilt seither als Bild für selbstlose Nächstenliebe.
Nach „Wer‘s glaubt, wird selig.“, G. Wagner, S. 101
Samaritaner
Samaritaner sind eine nicht sehr angesehene Nachbarschaft. – Nach dem Ende des Nordreiches im Jahr 722 v.Chr. werden viele Juden deportiert, andere bleiben in Samaria, und die siegreichen Assyrer siedeln zudem fremde Bevölkerung in Samaria an. Nach Rückkehr der Exilanten gelten die Samaritaner, die in der Heimat geblieben sind, als Mischvolk und als kultisch unrein. Die Ausgrenzung der Samaritaner durch die Rückkehrer aus dem Exil führt zur Errichtung eines eigenen Tempels auf dem Berg Garizim . – Auf die Frage Jesu, wer dem Unglücklichen denn nun der Nächste gewesen sei, ist es dem Gelehrten nicht möglich, den „Samariter“ auch nur auszusprechen.
So einer, ein Samaritaner kann unmöglich als Vorbild gelten, der kann nicht den Helfer geben. – Doch, kann er! Und wie! – Der Samaritaner bemerkt den Verunglückten am Straßenrand, versorgt ihn und bringt ihn in eine Herberge in Sicherheit. Für die Versorgung des Patienten leistet der Samaritaner Vorkasse und verspricht, bei seiner Rückreise vorbeizukommen um auch noch eventuelle Mehrkosten zu bezahlen.
Nochmal frei nacherzählt
Ein Theologe fragt Jesus, welche Gebote er halten müssen, um das ewige Leben zu erhalten. Jesu gibt die Frage zurück und der Gelehrte antwortet, die Schlüsselgebote seien, Gott und unsere Nächsten zu lieben .– Doch was ist im Gesetz mit „Nächster“ gemeint? Wo verläuft der Trennstrich zwischen Freunden und Fremden? Als Antwort auf diese Fragen erzählt Jesus von einem Menschen, der auf der gefährliche Straße von Jerusalem nach Jericho niedergeschlagen und ausgeraubt wird. Zwei Juden – Priester und Levit – ver-weigern ihm ihre Hilfe, weil ihre religiösen Pflichten im Jerusalemer Tempel ihnen keine Möglichkeit bieten. Viele andere gehen vorüber. Ein Samaritaner, ein Angehöriger einer heidnisch-jüdischen Mischreligion, nimmt sich endlich des Unglücklichen an. –
Wer ist der Nächste? Der Priester? Der Gelehrte? Etwa der Samaritaner? Oder wer gerade meine Hilfe braucht? – Jesus dreht die Frage um: Nicht „wer ist mein Nächster?“ Sondern vielmehr: „Wem bin ich der Nächste?“
Der Gelehrte will anfangs wissen, wer sein Nächster sei. Am Ende des Gleichnisses fragt Jesus, wer als Nächster gehandelt habe. Die Frage lautet jetzt: „Wem kann ich, wem will ich Nächster sein?“ – Und am Schluss steht die Aufforderung: „Dann geh, und handle ebenso!“
Aus „Gleichnisse des Jesus von Nazareth“, Frank Weber, BoD 2025
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Auf Sand bauen – Auf Sand gebaut haben
Auf Sand bauen – Auf Sand gebaut haben Mt. 7,26-27
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Wie Sand am Meer
Wie Sand am Meer 1.Mose 22,15-17; 41,49; Jesaja10,22
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Hebe dich weg von mir, Satan
Hebe dich weg von mir, Satan. Matthäus 4,10
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Du kommst mir vor wie Saul, der Sohn Ki’s, der ausging, seines Vates Eselinnen zu suchen und ein Königreich fand
Du kommst mir vor wie Saul, der Sohn Ki’s, der ausging, seines Vates Eselinnen zu suchen und ein Königreich fand. 1. Samuel 9-10
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Wie kommt Saul unter die Propheten?
Wie kommt Saul unter die Propheten? 1. Samuel 10,11.12
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Aus einem Saulus zum Paulus werden
Aus einem Saulus zum Paulus werden Apg. 9,3-4
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Sie säen nicht, sie ernten nicht
Sie säen nicht, sie ernten nicht. Matthäus 6,26
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Das schwarze Schaf der Familie sein
Das schwarze Schaf der Familie sein 1. Mose 30,32
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Ein verlorenes Schaf sein
Ein verlorenes Schaf sein Mt. 18,12-14
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Die Schafe von den Böcken scheiden
Die Schafe von den Böcken scheiden Mt. 25, 32
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Da, wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz
Da, wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Matthäus 6,21
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Schätze sammeln, die weder Motten noch Rost fressen
„Schätze sammeln, die weder Motten noch Rost fressen“ nach Matthäus 6,20
Schätze sammeln war schon immer toll. Ob Legosteine, Matchboxautos oder Playmobilfiguren. Und alle, die nicht schnell genug um die Ecke sind, müssen die Kostbarkeiten begutachten, ob sie wollen oder nicht. Wir sind als Kinder stolz auf alles, was irgendwie besonders ist. Und es braucht nicht viel, um was ganz besonderes in etwas Neuem zu sehen. Dementsprechend umfangreich ist dann auch unsere Sammlung. Mit zunehmendem Alter ändern sich unsere Kriterien, nach denen gesammelt wird und die Sammlungen werden anders.
Was meint Jesus mit Schätzen, die weder von Motten noch von Rost gefressen werden und die auch noch für Diebe uninteressant sind?
Gott hat dem Volk Israel und den Gläubigen Reichtum und Wohlstand verheißen (5. Mose 28,1–14). Für die Menschen, zu denen Jesus in seiner Berg-predigt spricht, ist seit jeher Vermögen ein Zeichen von Gottes Segen. Man wirtschaftet und spart heute mehr denn je. Man legt sich Vorräte an und das eine oder andere Polster, um für alle Unwägbarkeiten der Zukunft gerüstet zu sein. Und manche möchten die erworbenen Schätze auch gerne zeigen.
Doch schon in Sprüche 23,4.5 werden die Menschen gewarnt: „Bemühe dich nicht, reich zu werden; da spare deine Klugheit! Du richtest deine Augen auf Reichtum, und er ist nicht mehr da. Denn er macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt gen Himmel.“ –
Sammlungen und Reichtümer
Irdischer Reichtum kann sehr vergänglich sein. Die oben genannten Motten zerfressen gewebte und wertvolle Stoffe. Der Rost zerstört viele Metalle, somit Stoffe, die doch eigentlich beständig scheinen. Geld und Wertsachen können gestohlen werden oder durch Betrug abhandenkommen, selbst Krypto-währungen sind nicht so ganz sicher vor Gaunerei. Und tragischerweise soll auch schon jemand eine Festplatte mit Daten und damit ein Bitcoinvermögen entsorgt und vernichtet haben.
Viele Dinge wie Leistung, Erfolg, Ansehen, Dinge, die über „Mein Hut, mein Stock, mein Regenschirm“ – wir kennen den Werbeslogan vom Schaukelpferd – sogar noch hinausgehen, sind erstrebenswert und keineswegs verwerflich. Berufliches Vorankommen und (auch finanzieller) Erfolg zeugen von einer gelungenen Berufswahl sowie von Ehrgeiz und Gewissenhaftigkeit.
Wo dein Schatz ist …
Als Jesus jedoch mahnt, die Zuhörenden sollen sich Schätze sammeln, die weder Motten noch Rost fressen. Er lässt eine Begründung folgen: „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz..“ (Mt.6,21)
Bei dem, was uns wichtig ist und wonach wir streben, da sind auch unsere Aufmerksamkeit und unsere Gedanken; damit beschäftigen wir uns. Es wird über kurz oder lang unser Leben bestimmen. Umgekehrt lässt das, was uns täglich umgibt, womit wir uns beschäftigen, darauf schließen, wo unsere Interessen liegen und was unsere Schätze sind bzw. sein werden. Wenn wir also – um zum Gleichnis zurückzufinden – am großen Abendmahl Gottes teilnehmen möchten, liegt es doch nahe, sich mit dem zu beschäftigen, was Jesus als „Reich Gottes“ bezeichnet.
Jesus spricht von der Gottes- und Nächstenliebe. Die Menschen sollen Gott über alle Dinge und den Nächsten wie sich selbst lieben. Er spricht auch von der Feindesliebe. Und er nennt eine Goldene Regel: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ (Mt.7,12; vgl. Lk.6,31)
In der Bergpredigt fordert Jesus die Erneuerung des Menschen und die Abkehr von ichbezogener Denk- und Handlungsweise des „alten Adam“. Die Zuhörenden sollen sich in Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit üben – allesamt sehr positive Eigenschaften und überdies Schätze, die gemeinhin als Tugenden bekannt sind, und deren Liste sich erweitern lässt, z.B. Bildung, Weisheit, u.a. Und da wir zu Gottes Tafel geladen sind, nehmen wir uns gern eine Auszeit vom Alltag als seine Gäste. Denn wo dein Schatz ist …
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Sein Licht nicht unter den Scheffel stellen
Das Gleichnis, in dem Jesus sagt, dass sein Zuhörer sein Licht nicht unter den Scheffel stellen soll, ist in Markus 4, 21-22; Matthäust 5, 14-15 und Lukas 8, 16 zu finden.
Wie Bauern- oder Wetterregeln stammen auch viele Redewendungen aus längst vergangenen Zeiten. Sie enthalten Begriffe, die heute nicht mehr geläufig sind. Der Scheffel war zu Lebzeiten Luthers, also vor 500 Jahren ein bekannter Alltagsgegenstand. Heute kennt man den Behälter, der zum Abmessen und Transportieren von Getreide gebraucht wurde, nicht mehr.
Stülpt man einen solchen Behälter über ein Licht, z.B. eine Kerze, dann siegt die Dunkelheit. Das Licht kann nicht durch den dichten Behälter hindurch scheinen.Jesus ermuntert seine Jünger, mit seiner Lehre nicht hinterm Berg zu halten, sondern sie angstfrei weiterzugeben. Das Licht unterm Scheffel für Introver-tiertheit, Selbstverzwergung und nichtangebrachte Zurückhaltung. Das Licht unterm Scheffel spricht vom Verheimlichen eigener Qualität und Fähigkeit, die stattdessen und besser wie Jesu Botschaft in die Welt zu tragen ist.
Wenn in dem damals typischen, fensterlosen Haus für die Familie, das nur einen Raum hatte, ein Licht brannte, dann war das ganze Haus hell
und alle hatten etwas davon. Und Luther wählt das Wort Scheffel für ein Gefäß mit ca. 8,75 Liter Inhalt, das in griechischer Sprache modios, im Lateinischen modius genannt wurde.
Pointe:
Als positive Form von „Sein Licht unter einen Scheffel stellen“ könnte auch gelten, Zurückhaltung zu zeigen und sich nicht aufzudrängen. Das mag von Kinderstube zeugen. Aber sollte man Vorsicht walten lassen, dass der Klügere nicht so lange nachgibt, bis er der Dümmere ist.
Andererseits: Bescheidenheit ist die höchste Form von Eitelkeit. (Charles de Foucauld)
Klappern gehört zum Handwerk
Wenn jemand sein Licht unter einen Scheffel stellt, dann bedeutet das, dass die betreffende Person ihr Kenntnisse und Fähigkeiten verschweigt und für sich behält. Eigene Talent und Begabungen, aber auch die eigenen Leistungen und die zugehörigen Erfolge werden geringgeschätzt, geradezu verleugnet.
Hirnforschung und Psychologie wissen nur zu gut, dass Bescheidenheit eben doch nicht wirklich ein hohes Gut ist. Es bewahrheitet sich oft, dass vielmehr das „Klappern zum Handwerk gehört“. Das heißt: Wir müssen selbst dafür sorgen, dass unsere Qualitäten auch gesehen werden, dass sichtbar und gesehen wird, was wir können und tun. Ob wir die Botschaft Jesu verbreiten, Wirtschaftsgüter vertreiben oder uns für eine Stelle (oder eine Partnerschaft) bewerben.
Bescheidenheit ist nicht förderlich für das Selbstbewusstsein. Und wer etwas werden oder erreichen will, muss seine Kompetenzen darstellen und von den eigenen Qualitäten überzeugen können. – Und natürlich auch überzeugt sein!
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Vom Scheitel bis zur Sohle
Vom Scheitel bis zur Sohle 5. Mo.28,35; 2.Sam14,25; Hiob2,7
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Sein Scherflein beisteuern
Sein Scherflein beisteuern Mk 12,41-44, Lukas 21,2
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Schiboleth
Schiboleth Richter 12,5.6
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Mit etwas Schiffbruch erleiden
Mit etwas Schiffbruch erleiden 1 Tim 1,19
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Den Schlaf des Gerechten schlafen
Den Schlaf des Gerechten schlafen Spr 24,15; 3. Mose 26,6; Psalm 3,6; 4,9
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Seinen Freunden gibt’s der Herr im Schlaf
„Seinen Freunden gibt’s der Herr im Schlaf“ – Ein Aufsatz über Vertrauen, Ruhe und göttliche Gelassenheit
Der Satz „Seinen Freunden gibt’s der Herr im Schlaf“ stammt aus dem Psalm 127, Vers 2. Der kurze, beinahe poetische Spruch hat seit Jahrhunderten die Menschen bewegt. Er klingt friedlich und geheimnisvoll zugleich. Doch was bedeutet er eigentlich? Soll man wirklich einfach schlafen und alles Gott überlassen? Oder steckt dahinter eine tiefere Lebensweisheit über Vertrauen und Gelassenheit?
Wo der Spruch herkommt
Im ursprünglichen Zusammenhang heißt es in Psalm 127:
„Wenn der Herr das Haus nicht baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.
Wenn der Herr die Stadt nicht behütet, so wacht der Wächter umsonst.
Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und spät euch niedersetzt und das Brot der Mühsal esst; denn seinen Freunden gibt er’s im Schlaf.“Diese Worte stammen aus einer Zeit, in der das Leben von harter Arbeit, Sorgen und Unsicherheit geprägt war. Die Menschen mussten täglich um Nahrung, Schutz und Zukunft kämpfen. Der Psalm erinnert daran, dass trotz aller Anstrengung letztlich Gott das Entscheidende wirkt. Ohne seine Hilfe bleibt menschliche Mühe unvollkommen.
Das bedeutet nicht, dass Arbeit sinnlos ist, sondern dass sie erst durch Vertrauen auf Gott ihren Sinn und Frieden bekommt.
Bedeutung des Schlafs
Der Schlaf ist in der Bibel oft ein Symbol für Ruhe, Vertrauen und Hingabe. Im Schlaf lässt der Mensch los – er kann nichts kontrollieren, nichts planen, nichts absichern. Gerade in diesem Zustand völliger Ruhe wirkt das Vertrauen auf Gott am stärksten.
Wenn es im Psalm heißt, dass Gott „seinen Freunden im Schlaf gibt“, meint das:
- Der Mensch, der Gott vertraut, darf loslassen.
- Er muss sich nicht krampfhaft sorgen, um Erfolg zu haben.
- Er darf ruhen in dem Wissen, dass Gott auch dann wirkt, wenn er selbst nichts mehr tun kann.
Das ist keine Einladung zur Faulheit, sondern zur inneren Gelassenheit. Es geht darum, die Balance zu finden zwischen tätigem Handeln und vertrauender Ruhe.
Arbeit und Vertrauen
Der Psalm kritisiert nicht die Arbeit, sondern die rastlose Selbstüberforderung. Menschen, die glauben, alles allein schaffen zu müssen, verlieren oft die Fähigkeit, zu ruhen und zu vertrauen. Sie bauen und wachen – aber ohne inneren Frieden.
Der Glaube aber sagt:
Wer sich auf Gott verlässt, der kann ruhig schlafen.
Das bedeutet nicht, dass Gott alles „fertig serviert“, sondern dass er denjenigen, die ihm vertrauen, Ruhe des Herzens schenkt – also die Fähigkeit, Arbeit und Sorgen in seine Hände zu legen.
In der modernen Sprache könnte man sagen: Gott schenkt seinen Freunden nicht unbedingt Reichtum im Schlaf, aber Frieden und Vertrauen, das größer ist als jede Leistung.
Eine Botschaft für heute
In unserer Zeit sind viele Menschen ständig beschäftigt, gestresst und über-fordert. Der Satz „Seinen Freunden gibt’s der Herr im Schlaf“ wirkt da fast wie ein Gegenprogramm zur heutigen Leistungsgesellschaft.
Er ruft dazu auf, aufzuhören, alles erzwingen zu wollen, und stattdessen Vertrauen zu lernen – Vertrauen darauf, dass nicht alles vom eigenen Planen, Arbeiten und Wollen abhängt.
Er erinnert uns daran, dass Gott auch in der Ruhe wirkt, dass Wachstum und Gelingen manchmal gerade dort geschehen, wo wir nicht mehr aktiv sind – wie die Saat, die nachts wächst, ohne dass der Bauer weiß, wie.
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„Seinen Freunden gibt’s der Herr im Schlaf“ ist kein Spruch gegen die Arbeit, sondern ein Lob des Vertrauens. Er sagt: Wer sich Gott anvertraut, darf gelassen sein. Wer loslassen kann, empfängt mehr, als er durch rastlose Mühe je erreichen würde.
Es ist eine Einladung, im Glauben zu ruhen – in der Gewissheit, dass das Leben nicht nur von unserer Kraft abhängt.
Denn manchmal wirkt Gott gerade dann am meisten, wenn wir still werden und schlafen.*
Ein Kleiner Exkurs zu Psalm 127,1-2
„1 Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst. 2 Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.„
Der 127. Psalm beginnt mit einem dreifachen Tadel. Welche Gegensätze, die dann folgen: Wer ein Haus baut, wird bestimmt nicht schlafen. Und wer eine Stadt beschützen will und Wächter aufstellen muss, hat zum Schlafen auch keine Zeit. Wer früh aufsteht, sitzt und sein Brot mit Sorgen isst, wird auch bestimmt keine Ruhe finden. Die Arbeitenden und Wachenden werden eher schaffen oder grübeln, schimpfen, zetern, aber bestimmt nicht schlafen.
Alles das soll umsonst sein, wenn‘s nicht mit Gott getan ist. Die Begründung ist überraschend: Den Seinen gibt`s der Herr im Schlaf. – Wo bitteschön?
Es ist für Bibelleser nichts Neues, dass Gott seinen Gläubigen und seinem Volk viel zu geben hat. Jesaja sagt es so: „Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden“ (Jesaja 40:29)
Und was bedeutet die Ortsangabe „im Schlaf“? – Drei Schritte zum Glauben:
Zuerst ist der Schlaf der Ort unserer Nachtruhe, wo wir uns der Sicherheit unseres Hauses und Lagers anvertrauen. Mit dem Vertrauen in die Obhut Gottes ist es auch nicht anders.
Zum Zweiten ist der Schlaf der Ort des Unterbewusstseins und der Träume. Das Unterbewusstsein verarbeitet nachts, was wir tags zuvor aufgenommen haben und was relevant für uns ist. In Träumen versucht das Unterbewusst-sein zuweilen, mit dem Bewusstsein und mit uns zu kommunizieren und auf sich und andere wichtige Dinge aufmerksam zu machen.
Und dann gibt es drittens noch den Schlaf als Ort des Unbewussten, der Mysterien und des Nichthinterfragbaren. Augustinus von Hippo bezeichnete dieses „Verborgene des Geistes“ als den unbewussten Bereich des mensch-lichen Geistes, dessen Inhalt als Grundlage des Denkens und für jede Erkenntnis diene und durch das Denken ins Bewusstsein gehoben werden könne.
Mit ein klein wenig Überlegung sind die Schritte von den drei Orten hin zum Glauben nicht mehr allzu groß.
Suchen wir das Wort Schlaf im Lexikon zur Bibel, so stoßen wir mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Matthäus 6,31-34, wo Jesus seinen Jüngern sagt:
31„Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? 32 Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. 33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerech-tigkeit, so wird euch das alles zufallen. 34 Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“
In Römer 8,28 ist zu lesen: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ – Was hätte der Psalmsänger dazu gesagt?
In einer Predigt über Psalm 127 sagt Martin Luther frei nach Weisheit 8,21: „Ich erfuhr, dass ich nicht anders könnte züchtig sein, es gäbe mir’s denn Gott.“ –
Ich lasse das unkommentiert.Der Text „Ein Kleiner Exkurs zu Psalm 127,1-2“ stammt aus dem Buch „Gleichnisse des Jesus von Nazareth“, Frank Weber, BoD, ISBN 9783819282317
Siehe auch hier
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Klug (listig) wie die Schlange
Klug (listig) wie die Schlange Mt 10,16